Dienstag, 6. September 2011

Jetzt mal ehrlich!

Schottland zum Dritten


Ich bin jetzt beinahe eine ganze Woche in Edinburgh und muss gewisse Dinge loswerden...


1.) Dudelsäcke

Als ich in Schottland ankam, ertönte alsgleich die erste Dudelsackmusik. Zwar nur aus den Lautsprechern am Flughafen, aber trotzdem war unverkennbar- ich bin in Schottland. In Edinburgh fand ich dann unzählige Strassen-dudelsack-musikanten. Als grosser Braveheart- Fan kam ich nicht umhin, jeweils anzuhalten und einige Minuten zuzuhören. Ich war dann auch immer sehr grosszüig und warf ihnen einige Pfund in die dafür vorgesehenen Behältnisse. Am zweiten Tag spielten sie immer noch. Ich hatte das Gefühl, es waren sogar einige mehr. Trotzdem bekamen alle wieder etwas Geld von mir. Sie war ja so schön, diese Dudelsackmusik. Am dritten Tag genoss ich ebenfalls ihre Musik. Es schienen aber wieder einige mehr geworden zu sein und da ich langsam Angst hatte, dass mir das Geld ausgeht, wenn die sich weiterhin so stark vermehren, beschloss ich, ihnen kein Geld mehr zu geben. Am vierten Tag, und glaubt mir, die vermehren sich schlimmer als die Karnickel, fing die grelle Musik der Dudelsäcke langsam an etwas zu nerven. Also begann ich langsam, sie zu ignorieren... es gelang mir nicht. Am fünften Tag wurde mir klar- die vermehren sich nicht schlagartig, die sind einfach wirklich ÜBERALL. Man kann sich dem grellen, schrillen, quitschenden "Klang" einfach nicht entziehen. Und ich Dummkopf habe sie mit etlichen Pfund auch noch dazu ermuntert weiterzuspielen, ja vielleicht sogar, lauter zu spielen. Ich könnte die CD von Braveheart stundenlang auf und ab hören, aber glaubt mir, die hat nichts mit derjenigen gemein, die hier auf den Strassen Edinburgh' gespielt werden. Das ist einfach nur eine sinnlose Anreihung quälender Laute, die sich Takt für Takt unsanft in deine Gehörgänge hämmern. Jetzt mal ehrlich, liebe Schotten, wie haltet ihr das aus?


2.) Stil

Als grosser Irrtum der Weltgeschichte glaubt man, dass Geschmäcker verschieden sein können. Nun ja, für ein gewisses, sehr kleines Toleranzfeld mag das stimmen, aber was die Kleidergewohnheiten der Briten angeht betimmt nicht. Nein, unmöglich! Farbkombinationen der untersten Güteklasse, Kleidchen so kurz, dass man es getrost als T- Shirt bezeichnen kann, Röcke noch kürzer, die man als Gurt verkaufen könnte. Wengistens Strumpfhosen? Fehlanzeige! Weiter ins Details möchte ich jetzt diesbezüglich nicht gehen. Bauchfrei bei gemessenen 8 Grad Celsius. Frisuren, die hätte ein Vogel nicht besser hingekriegt. Bei all diesen (un)möglichen Kleiderkombinationen spielt im Übrigen auch keine Rolle, ob die Damen 60, 100 oder 200 Kilogramm wiegen. Betittelt mich als böse, als bitter oder von mir aus auch als bitterböse, aber dieser Meinung sind alle nicht-Briten, die ich angetoffen habe (am schlimmsten traf es die so stilsicheren Franzosen). Die Herren der Schöpfung haben es da viel einfacher. Jeans und irgendein Flanellhemd oder ein grauer Rollkragenpulli und fertig. Ah ja, noch ca. einen Liter au de cologne, aber dann kanns losgehen. Muotathaler Dorffeste sind im Vergleich wahre Fashionpartys. Nun gut, ich übertreibe. Aber wirklich nur ein wenig. Eine solche gesamtkulturellere Geschmacksverfehlung habe ich zumindest zuvor noch nie erlebt. Jetzt mal ehrlich, liebe Briten, reisst euch ein wenig zusammen.


3.) Geld

Ihr habt ja wirklich schönes Geld, liebe Schotte. Doch, ich muss zugeben, dass mir eure Noten gefallen. Eure Münzen, so unterschiedlich gross und dick sie jeweils auch sind, haben ebenfalls einen gewissen Charme. Und trotzdem ärgere ich Massloss. Über eure Preise vorallem. Warum kostet hier so extrem vieles fünf Pfund und ein paar zerquetschte pence? Oder zehn Pfund und ein paar zerquetschte oder 15 Pfund und... ich glaube ihr habt verstanden, vorauf ich hinaus will. Man bekommt immer fast das maximalmögliche an Münzen zurück. Und wenn man, wie ich, eure Münzen noch nicht auswendig kennt (2 Pence sind zum Beispel um einiges grösser als 20 Pence und sehen auch wertvoller aus) bezahlt man halt lieber mal mit Noten. Das Ergebniss ist, dass man unzählige dieser schweren Münzen mit sich rumschleppt, damit die Dudelsackblaser "füttert", diese durch die Belohnung lauter spielen und man selber verrückt wird... na vielen Dank. Jetzt mal ehrlich liebe Schotten, das macht ihr absichtlich, nicht?


Nun denn - der Blog geht noch weiter - wenn ihr eine Pause benötigt, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt!


Meinen ersten Blog wollte ich eigentlich mit folgendem Satz beginnen: "Ich bin im Harry Potter- Land!". Dies, weil ich täglich zehn Herimne gesehen und zehn Ron getroffen habe. Ja sogar Harry glaubte ich einige male gesehen zu haben. Zudem hätten einige der imposanten Häuser wunderbar als Hogwards Schule für Hexerei und Zauberei herhalten können.

Edinburgh ist aber mehr als das. Die Stadt und die Menschen, die darin leben, lassen sich nicht in diese Bandreihe pressen. Die Stadt ist Geschichte. Lebende, leibhaftige Geschichte. Männer laufen in ihren Kilt umher (ohne etwas darunter, versteht sich, sonst wäre es, so versicherten sie es mir, ein Rock!), sie verkleiden sich als William Wallace, als Robert de bruce. Frauen laufen in langen, prachtvollen Kleidern umher. Zu Hochzeiten haben sie ihre Hellebarde und Langschwerter dabei. Natürlich gilt vieles, um den Touristen eine perfekte Atmosphäre zu verschaffen, aber ich bin überzeugt, dass die Schotten auch ohne uns ihre Traditionen leben würden. Dass sie an den Aktienmärkten in ihren Kilts um die Wette spekulieren würden, dass sie ihre mittelalterlichen Waffen nicht entsorgen würden. Edinburgh ist stehengeblieben, in vielerlei Hinsicht, hat aber nie den Anschluss verloren.


Edinburgh riss mich hin und her. Unsanft von einer Ecke in die Nächste. Von *toll* bis *total überbewertet*. Es war vor zwei Tagen, als ich im Holyrood Park (diesen Anfängen der Anfänge der ... der Highlands) das Feuerwerk bestaunt habe; das Schloss, dieses toll beleuchtete Schloss, die Musik aus den Radios, welche einige mitgebracht haben, die sonstige stille, der greifbare Stolz der Schotten... vor zwei Tagen habe ich mich in einer Ecke festklammert. "Toll". Es war nicht ein einziger Moment, es war die Summe aller Momente, die der Abend bietete. Das gemiensame hochsteigen auf den Berg. Wildfremde Menschen boten mir ihre Taschenlampe an, boten mir eine Sitzgelegenheit (da ich als dummer Touri keine Sitzdecke mitgenommen habe). Es war die gemeinsame Glückseligkeit, die sich wie eine sanfte Nebeldecke ausbreitete. Es war die spürbare Dankbarkeit, die jeden zu erfassen schien und schlussendlich war es auch der gemeinsame Abstieg. Die meisten Schotten, ob jung oder alt spielte keine Rolle, fielen etliche male hin aufgrund des nassen Untergrunds und der tükischen Dunkelheit. Jedes mal verfiel die Gruppe in ein kollektives Gelächter. Da ich kein einziges mal hinfiel, wurde ich gefragt, was ich denn anders mache. Ich verstand aber im ersten Moment, woher ich komme, ich antwortet wahrheitsgetreu "from Switzerland". Von da an war für ihn klar, dass ich mich ja mit Bergen auskenne und dies der Grund dafür sein müsse. Von diesem Moment an waren wir Freunde und er lud mich auf ein Guinnes ein. Spätestens dies war der Moment, als Schottland und ich ebenfalls Freundschaft schlossen.


Schottland... Edinburgh hat mich gepackt. Ich fühle mich wohl hier. Ähnlich wie in Kanda und viel mehr als in den USA, Frankreich, Italien etc. Morgen reise ich ab. In aller Früh fliege ich und werde mich von Edinburgh verabschieden müssen. Schweren Herzens. Ich werde mit Bestimmtheit wieder kommen und ich werde mich freuen. Auf die Dudelsack- Musik, auf ihre Art sich zu kleiden, auf die Tatsache, dass sie wohl die lautesten Menschen auf dieser Erde sind, auf ihr Geld, auf ihre unmögliche Art "italienische" Pizza zu machen...


Daniel Glattauer hat mich gelernt, dass Ende nicht gleich ENDE bedeutet. Also- bis zum nächsten Mal!


Ende

Freitag, 2. September 2011

Geht die Welt noch kleiner?

schottland zum Zweiten


Wie klein die Welt doch ist. Da gibt es so viele Städte a) in Schottland, b) in Grossbritanien, c) in Europa und nicht zuletzt d) auf der Welt. Und ausgerechnet in Edinburgh, einer nicht unbedingt bedeutdenden Tourismus- Stadt, treffen sich zwei Luzerner, die sich zuvor in Luzern, einer Provinzszadt im Vergleich zur Hauptsadt Schottlands, noch nie (bewusst) über den Weg gelaufen sind. Kevin (aka: "ech ha ehre tüüf id Auge gluegt") besuchte also zur gleichen Zeit, das gleiche Hostel (und davon hat es hier sehr veile) und dazu noch das gleiche Zimmer wie ich. Natürlich mussten wir diesen Zufall gebührend feiern und haben uns ohne Umweg in die Edinburgh'er Nachtszene geworfen. Na ja, der Teil mit "ohne Umweg" stimmt so nicht ganz. Unser Ziel war wohl klar definiert, aber eine passende Bar zu finden, stellte sich als äusserst schwierig heraus. Wir liefen wohl mehrere Stunden (!) durch Edinburgh, bevor uns der Hunger ins Nuudel- Haus (Noodle House) verschlug. Dort halfen uns dann drei nette, junge Frauen, ein angenehmes Lokal mit anständiger Live- Musik zu finden. Den Rest des Abends, die Geschichten der angsteinflössenden Ramona aus Griechenland/Serbien/Russland/Iran/Irak/Ukraine/Weissrussland (running gag ;)) etc. lasse ich mal vorsichtshalber weg...


Den gestrigen Tag haben wir uns dann in die Anfänge der Highlands gewagt. Na ja, in die Anfänge der Anfänge der ... Unmittelbar vor der Stadt sind ein paar kleine Hügel, die allerdings bereits die unglaubliche Schönheit der "echten" Highlands erahnen lassen. So ähnlich wie die Schweizer Bergen und trotzdem so total anders. Dunkel, farblos und trotzdem weich und elegant. Ob ich mich noch weiter in das Hochland wagen werde, wird sich zeigen. Je nach Lust und Laune und nicht zuletzt nach Möglichkeit. Kevin ist heute dann weiter Oslo. Viel Spass, Junge!


Und heute dann tatsächlich, der Beweis: die Welt geht noch kleiner. Durch Edinburgh schlendernd werde ich plötzlich von hinten angestupst. Zuerst dachte ich, es sei einer dieser WWF- Typen, von denen hat es zu dieser Zeit gewimmelt. Als ich mich dann, nachdem ich mir eine "sorry, ich verstehe ihre Sprache nicht"- Taktik ausgedacht habe, umgedrehte, blickte ich jedoch in ziemlich vertraute Gesichter. Zwei meiner Nachbarn standen vor mir. Aus Luzern. Zwei von den gut 75'000 Einwohnern stehen plötzlich einer Metropole, welche ohne Touristen schon knapp eine halbe Million Menschen beheimatet, am anderen Ende des Kontinents, vor mir. Zufälle gibts.


Da ich mich eigentlich vor den "must see- Attraktionen" hüte, war ich etwas skeptisch, als ich das Castle, das Wahrzeichen der Stadt, besuchte. Als Geschichts- Freak kam ich aber so oder so nicht darum herum und da mir Chrissie den Eintritt zum Geburtstag schenkte, blieb mir auch noch das lästige Anstehen erspart. Über das Schloss gibt es viele Meinungen. Meine Meinung ist allerdings stark beeindruckt. Da viele Teile des Schlosses seit Jahrhunderten bestehen, ist für mich das Gefühl, dass genau an jenem Platz, an dem ich jeweils stand, vor langer Zeit Geschichte passiert ist und geschrieben wurde tiefgehend und mitreissend. Natürlich sind überall Tafeln aufgehängt, Hinweisschilder montiert und Lautsprecher befestigt, teilweise zerstören sie mehr, als dass sie an Atmosphäre schaffen, aber im Grossen und Ganzen ist die moderne Einwirkung in die spannende Geschichte durchaus gelungen.


Geschichte ist meist romantisch. Sieger und Erfolge brachten ihren Helden und dem Vaterland Ehre und Stolz. Romantik pur. Man darf nicht vergessen, dass Sieger auch immer Verlierer mit sich ziehen. Oft genug hat Geschichte mehr Tragik erlebt als heroische Siege feiern können. Die Schreie, das Leid und die Qual aus den Kerkern sind verschwunden. Geblieben sind faszinierende, leere Räume, in denen undenkbare Dunkelheit und Schmerz den Alltag bildete. Wir können die Kerker jederzeit wieder verlassen, zu viele konnten das nicht. Auf den Schlachtfeldern von Falkirk und Sterling (welche ich auch noch besuchen will) ist das Blut, welches den Boden tränkte, längst verschwunden, die Kampf- und Schmerzschreie verstummt, Heldensagen sind entstanden, denn Sieger hat auf beiden Schauplätzen gegeben. Sieger hat es immer gegeben, denn ohne sie ensteht keine Geschichte. Zu wenige haben diese Schlachtfelder aber wieder lebend verlassen, zu viele haben alles -ihr Leben- verloren. Ich halte jeweils einen Moment inne, wenn ich solch geschichtsträchtige Orte besuche, denn sie zeigt nur allzu oft, wozu wir Menschen fähig sind. Im Guten wie im Schlechten...



P.S. Als Highlite des Tages (nebst der Erkenntniss, dass die Welt immer kleiner wird), kann ich getrost erzählen, dass ich es geschafft habe, mich in einem Bahnhof, welcher etwa einen fünftel so gross ist wie jener in Luzern, hoffnungslos zu verlaufen. :)

Mittwoch, 31. August 2011

Edinburgh- erste Eindrücke

Ich bin unschlüssig, wie ich meinen ersten Blog aus Schottland beginnen soll. Ich variiere zwischen "Ich liebe Edinburgh" und "Edinburgh macht mich depressiv". Aber der Reihe nach:


Ohne Schlaf gings morgens um drei Richtung Basel. (Danke Adi und Tanja für's fahren/begleiten!). Müde kämpfte ich mich schliesslich durch die Sicherheitsschleussen am Flughafen und fand meinen Weg viel zu früh in die Boarding- Zone. Da EasyJet sehr viel für aufgegebenes Gepäck berechnet, habe ich mich entschlossen, ausschliesslich Handgepäck mitzunehmen. Mein kleiner (genau abgemessener) Koffer war denn auch sehr gut gefüllt. Normalerweise konnte ich immer zusätzlich zum Handgepäck meine (Handtaschen-grosse) Kameratasche mitnehmen. So wollte ich es auch dieses mal machen und war guter Dinge, so boarden zu können. Eine Mitarbeterin der Fluglinie rief dann aber, ca. 10min vor dem Boarding, aus, dass EasyJet da "riguros durchgreife" und keine zweite Tasche, egal ob Handtasche oder Laptoptasche oder was auch immer, erlaube. Ich hielt es für einen Standard- Spruch und dachte mir nichts weiter dabei. Als sie das Ganze aber zum fünften Mal wiederholte und unentwegt in meine Richtung starrte, wurde ich unsicher. Was sollte ich also tun? Meinen Koffer für 70 Franken aufgeben wollte ich auf keinen Fall. Somit blieb mir nur die Möglichkeit, die Kameratasche in meinen vollen Koffer zu quetschen. Ich begann also, eine Minute vor dem Boarding, meinen Koffer umzuräumen und versuchte die Tasche noch reinzuwürgen. Ich muss dabei entweder A) hilflos, B) unterhaltend oder C) total ungeschickt ausgesehen haben, denn einige der wartenden Passagiere schienen ab meinem Versuch amüsiert zu sein. Das Ergebnis meines Versuches war, dass ich meinen Koffer nicht mehr schliessen konnte und im unteren, rechten Eck meine Kamera aus dem Rucksack blinzelte und ich die Ziehhilfe des Koffers nicht mehr ausfahren konnte. Nun denn, ich hatte zuimindest nur noch ein Gepäckstück und es sollte immer noch den Richtlinien entsprechen. Ich überwand also das Boarding und trug meinen Koffer so zum Flugzeug und betete (...), dass mein Koffer das durchhielt und nicht reissen würde. Er riss nicht! :)

Der Flug verlief dann so ereignisslos, wie man sich das bei einem schlafenden Passagier nur vorstellen kann. Nach gut zwei Stunden kam ich dann in Edinburgh an.


Ohne einen Plan, wohin ich genau musste, setzte ich mich in den erstbesten Bus. Meine Intuition leitet mich meistens richtig. ;)

Meine ersten Eindrücke von Edinburgh waren denn auch so geteilt, wie es mein Einleitungssatz erahnen lässt. Die Stadt hat unglaublich faszinierende, alte Gebäude, die mit Bestimmtheit sehr viel zu erzählen haben. Sie sind sozusagen der Inbegriffe der Geschichte. Sie versetzen einem zurück ins Mittelalter. Ins dunkle Mittelalter. In eine düstere Zeit voller Trostlosigkeit und Überlebenskämpfe. Edinburgh als Trostlos zu beschreiben, wäre dann aber falsch. Aber es wirkt depressiv. Alles ist dunkel, ist farblos. Es ist, als ob man die Unterdrückung der Engländer nie wirklich überwunden hat und ein Trauma erschaffen wurde, das sich in einer selbstzerstörerischen Art und Weise in den Gebäuden dieser Stadt zeigt. Es ist, als würde William Wallace' Ruf nach Freiheit mit jedem Gebäude, mit einer störrischen Bitterkeit, eine neue Stimme verliehen werden. Und kommt dann mal ein knalliges oranges Haus dazwischen, ein lebändiges gelbes Gebäude, so wirken diese verloren und ausgeschlossen. Edinburgh scheint nicht gewillt, Lebensfreude auszustrahlen. Selbst die vielen vielen Parks mit ihren Bäumen und Wiesen sind in ein dunkles Grün gehüllt, welches perfekt zur ganzen Szenerie passt.


Doch da gibt es auch noch diese andere Seite von Edinburgh. Eine mystische. Eine zauberhafte. Wir leben in einer zu globalen Welt, um wahrhaftig an Märchen zu glauben, an Zauber, an Magie. Edinburgh verführt einem in eine illusorisch echte/echt illusorische Welt, in der alles möglich scheint. Man wähnt sich in eine Zeit versetzt, in der nicht die ganze Welt enteckt ist. In eine, in der hinter jedem Hügel ein neues Wunder warten kann. Wären da nicht diese abertausende von Menschen, welche mich immer wieder unsanft in die Realität holen würden, würde ich wohl zum Kettenpanzer, Schwert und Schild greifen und die Welt entdecken wollen.


Es ist ein schmaler Grat zwischen düsterer Bitterkeit und magischer Ungewissheit. Ich bin mir noch unschlüssig, in welche Richtung mich diese Stadt ziehen wird. Aber dazu bleibt ja noch eine Woche Zeit.


Der Bus war im Übrigen der Richtige. Er führte mich direkt ins Stadtzentrum von Edinburgh und in die Nähe meines Hostels. Mittlerweile sitze ich in diesem Hostel und warte darauf, dass ich einchecken kann. Morgen mehr!

Sonntag, 28. August 2011

Irgendwann...

Irgendwann...

...werden Flüsse wieder selber ihre Wege wählen.

...werden Bäume dann fallen, wenn sie zu schwach sind, sich selber zu halten.

...werden alle Seen wieder sauber sein.

...werden die Tiere nur noch auf ihre natürlichen Feinde achten müssen.

...werden den Fischen wieder alle Wege in den Ozeanen und Seen offen stehen.

...werden Pflanzen da wachsen können, wo sie wachsen wollen...

...wird unser Planet wieder grün sein.

das ist meine Hoffnung.


Irgendwann...

...wird der Mensch keine Dämme mehr bauen, Flüsse umleiten und Seen austrocknen.

...wird der Mensch nicht mehr ganze Wälder niederholzen.

...wird der Mensch nicht mehr seinen Müll ins Wasser kippen.

...wird der Mensch keine Fallen mehr aufstellen, keine Tiere mehr jagen.

...wird der Mensch keine Netze mehr ins Meer werfen, keine Ölkatastrophen mehr verursachen.

...wird der Mensch nicht mehr die Pflanzen so anordnen, wie er es gerne möchte.

...wird es keine Menschen mehr geben.

das ist mein Glaube.

Irgendwann wird alles wieder friedlich sein.

Die Erde wird sich erholen, denn sie hat alle Zeit der Welt....

Samstag, 20. August 2011

Das multimediale Leben in meinen Regalen


Ich frage mich oft, ob sich Edward, Harry und Sonea verstehen. Da, in der obersten Reihe meines Bücherregals. Schliesslich sind alle drei bekannte Stars und könnten sich nicht entsprechend beachtet fühlen bei dieser harten Konkurrenz. Da Edward und Bella weiterhin nur Augen füreinander haben, Harry die Welt retten muss und die liebe Sonea einfach zu gutmütig ist, wird es aber wohl auch weiterhin eine friedliche Nachbarschaft bleiben. 


In der nächsten Reihe sind Frodo, Aragorn und Gesellen die unumstrittenen Stars. Gleich doppelt, als Bücher sowie als Filme, stechen die Helden aus Mittelerde jegliche Konkurrenz diskussionslos aus! Da können Conan, Jack Sparrow oder die Na'vi aus Pandorra nur neidisch werden.


Nun kommt Gefühl ins Spiel. Sei es das Buch des alten, mittlerweile abgerissenen Allmend- Stadion oder mein selbst zusammengestelltes Buch meines Nordamerika- Roadtrip, mit welchem ich immer und immer wieder meine Erinnerungen auffrischen kann. Gefühl, Gefühl, Gefühl... findet man auch in 'Walk the line', in 'P.S. I love you' oder in der 'fabelhaften Welt der Amelie'.


Diese Gefühle, und wie könnte es auch anders sein, leben in ständiger Angst. Einen Stock tiefer, in Griffnähe sozusagen, lebt Angst und Schrecken, Tod und Leid. Der Fluch, der Ring oder Saw hat schon einige Herzen zu einem beinahe- Stillstand geführt.
Am anderen Ende findet man mit Robert Langdon einen meiner grössten Helden. Illuminati hat mich als erstes Buch so richtig gefesselt, Sakrileg hat mich dann nicht mehr losgelassen und Meteor sowie Diabolus machten aus mir eine richtiggehende Leseratte. Danke Dan Brown!


Legen... 'wait for it' ...dary. Barney, Ted und all ihre Freunde mischen zusammen mit den Gilmore Girls die nächste Reihe gehörig auf. Als Geheimtipp und zum Ausglich sozusagen findet man auf selber Ebene ebenfalls 'es war einmal ein Palestina' oder 'eine unbequeme Wahrheit'.


Im 'Erdgeschoss', als Vorwarnung sozusagen, finden auch einige meiner Studienbücher den Weg ins Regal. Entgegenwirkend und als Hoffnungsschimmer machen diverse Reiseführer und Bildbände die weiteren fünf Stockwerke schmackhaft.

Bücher, Kapitel, Sätze, Wörter und Buchstaben... Filme, Szenen, Ausschnitte und atemberaubende Bilder...



2/3 meiner Bücher haben leider keinen Platz mehr gefunden in meinem Regal und befinden sich zurzeit im Exil...  Auf eine Lösung wird zurzeit hingearbeitet!

Donnerstag, 18. August 2011

Armageddon, ein Sommergewitter

Ich sitze da mit Remy und Jeroen auf diesem Floss, so eines wie es in fast jeder Badeanstalt gibt. Es ist 20.00 Uhr. Die Sonne geht langsam unter. Wir sagen nichts, wir geniessen die Stille. Ich schaue zum Himmel hoch, er ist blau. Teilweise rot. Feurig, friedlich. Mein Blick schweift langsam zum Horizont. Ein unglaubliches Bergpanorama bietet sich mir. Hinter den Bergen ziehen ein paar Wolken auf. Die können ruhig noch ein Weilchen warten. Das Ufer des schönsten Sees der Schweiz rundet die ganze Szenerie ab. Die Wälder, die Wiesen, die Felsen. Es ist perfekt. Es kann keinen schöneren Ort auf der Welt geben. Die Alles-Illusion ist so nah.


Nach einer weiteren halben Stunde Beachvolleyball gehts noch einmal zurück ins Wasser. Am Ufer angekommen, kann ich kaum glauben, was ich sehe. Mein Kinnlade muss einige Sekunden in abgeklapptem Zustand verharrt haben. Aus diesen wenigen Wolken hinter den Bergkuppen hat sich eine Wand gebildet. Ach was; eine Mauer, ein schwarzer Wall. Aus dieser Alles- Illusion wurde innert kürzester Zeit ein Armageddon. Es war ein unglaubliches Spektakel. Der Wind peitschte. Die Sturmwarnungen leuchteten um die Wette. Die Blitze zeichneten feine Linien an den Himmel. Der Regen... hat noch nicht eingesetzt. Ich bin mit dem Fahrrad da und möchte nicht unbedingt im strömendem Regen die 20 Minuten nach Hause fahren. Ich wage mich trotz der Blitze noch kurz ins Wasser. Der Sand muss noch weg.

Keine 30 Sekunden später trockne ich mich bereits wieder ab und packe meine sieben Sachen zusammen. Paul kommt mir entgegen. Mit seinem schulbuchmässigen Oxford- Englisch flüstert er leise: "sieht gefährlich aus!" Und wie! Als ob die visuellen Drohungen noch nicht genung bedrohlich gewesen wären, grollt lauter Donner durch Mark und Bein. Schleunigst verlassen wir die Tribschenbadi. Um uns standesgemäss zu verabschieden bleibt keine Zeit. Im Vorbeigehen ein kurzes "Bye" muss genügen und schon schwinge ich mich auf den Sattel. Ein Wettlauf mit der Zeit und gegen das Gewitter beginnt. Es ist noch nicht 21.00 Uhr und trotzdem dunkelt es in Rekordgeschwindigkeit ein. Die Strassen sind wie leergefegt. Einzig die Laubblätter, die durch den Wind durch die Strasse geschleudert werden, beleben die Umgebung. Meine Beine treten so schnell sie können. Nach einem Drittel der Strecke spüre ich den ersten Tropfen. Ich lege noch einen Zahn zu. Wobei es mir nicht nur darum geht, nicht nass zu werden, sondern den Wettkampf gegen das Gewitter zu gewinnen. Ein paar wenigen Menschen begegne ich dann doch noch. Auf der Suche nach einem Unterschlupf rennen sie nervös und teilweise scheinbar orientierungslos durch die Gegend. Ich konzentriere mich wieder auf mein Battle gegen das Gewitter. Ich nähere mich dem Stadtzentrum. Immer mehr Leben macht sich bemerkbar.
Mir fällt ein, dass ich noch kein Abendessen gekauft habe und entscheide mich, einen kurzen Stopp am Bahnhof einzulegen. Diese zwei Minuten müssen erlaubt sein. Ein Sandwich und einen Donut später schwinge ich mich wieder aufs Bike. Der schwarze Wall scheint mittlerweile über uns zusammengebrochen zu sein. Es ist stockdunkel. Zwei Tropfen innert kürzester Zeit. Habe ich verloren? Nein, es war nur eine Warnung, dass ich mich beeilen muss. Es sind nun nur noch ca. fünf Minuten, die ich hinter mich bringen muss. Die Ampel am Bahnhof ist rot, die Zeit aber knapp. Soll ich anhalten? Ich verlangsame und hoffe, dass die Ampel auf grün schaltet und mir die Entscheidung abnimmt. Tatsächlich, ich habe Glück. Ich trete wieder mit voller Kraft in die Pedalen und steuere auf die Seebrücke zu. Die schwierigeste Minute meiner 'Flucht' erwartet mich. Der Wind ist dermassen stark, dass ich meine ganze Konzentration und mein ganzes Körpergefühl benötige, um nicht hinzufallen. Zum Glück ist gerade nicht viel Verkehr. Ein paar weitere Tropfen. Auf meinem rechten Oberarm und auf meinem rechten Unterschenkel. Ich bin bald zuhause. Noch eine letzte Steigung.
Ich überlege mir, dass ich, wenn dies wirklich das Ende der Welt sein sollte, lieber auf dem Floss geblieben wäre. Wo sollte man lieber sein, als an einem Ort, wo die Alles- Illusion noch vor so kurzer Zeit so nahe war? Ein Logenplatz sozusagen.
Ich bin zuhause angekomen. Das Fahrrad habe ich im Veloraum abgstellt, ein letzter kurzer Sprint in die Wohnung. Ich schaffe es nicht mal mehr zum Fenster, bevor der Himmel seine Schleussen öffnet. Es regnet in Strömen. Es war hauchdünn. Ein Kopf an Kopf Rennen sozusagen. Ich muss lächeln.
Keine 5 Minuten später war der Spuk dann aber wieder vorbei. Der Wind hat seine Kraft verloren. Der Regen seine stärke. Dunkel ist es geblieben. Das Gewitter hat seine ganze Macht innert kurzer Zeit verbraucht. Es war faszinierend. Teilweise beängstigend. Aber es war nicht das Ende der Welt. Es war ein Sommergewitter.

Dienstag, 16. August 2011

Sterbetourismus

Adi Talmor, ein israelischer Star- Moderator hat sich das Leben genommen. Er hat sich nicht von einem Hochhaus gestürzt, nicht vor einen Zug geworfen und auch nicht erhängt. Er wählte einen weitaus würdigeren Tod. Er meldete sich bei der Sterbehilfe Dignitas. Der 'Schweizer' Sterbehilfe Dignitas. In Israel ist eine Debatte ausgebrochen und der Schweiz wird vorgeworfen, mit dem "Sterbetourismus" Geld zu machen. Es sei ethisch und moralisch nicht vertretbar.

Wir haben in unserer Gesellschaft nicht viele Freiheiten. Wir haben festgesetzte Arbeitszeiten. Wir haben Strassen, die uns vorgeben, welchen Weg wir zu nehmen haben. Wir können nicht entscheiden, wo wir geboren werden und auch nicht, wo wir aufwachsen. Unser Beruf bestimmt zudem zu einem grossen Teil, wo wir leben.

Nun geht es aber darum, dass man nicht mehr leben will. Man will sterben. Es gibt keinen schwereren Entscheid, als diesen. Keine Konsequenz ist endgültiger als den des Suizides. Von wem kann man verlangen, dass er diesen letzten Weg alleine geht? Beruhigt es das gewissen mehr, wenn man weiss, dass die letzten Stunden die schlimmsten waren? Dass die letzten Stunden einsam waren?
Natürlich verbringen diese Personen diese Stunden oft alleine, aber man gibt Verantwortung ab.

Dignitas verlangt Gründe, gute Gründe. Ein Entscheid aus dem Affekt, spontan und unüberlegt wäre verhängnissvoll, würde bei Dignitas durchfallen. Alles andere ist aber jedem selber überlassen.

Es gibt Leid, das wir uns nicht vorstellen können. Es gibt Lebenssituationen, die nicht mehr menschenwürdig sind. Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich und wenn sich jemand dazu entschliesst, dass er seinem Leben ein Ende setzt, dann ist das sein gutes Recht. Dies abzustreiten wäre ignorant, rücksichtslos... wäre egoistisch.

Und wenn jemand dazu Hilfe in Anspruch nehmen will, ist dies ebenso sein gutes Recht und ganz allein seine Entscheidung.

Die Mitarbeiter bei Dignitas haben mitunter einen der schwersten Aufgaben der Welt. Ich möchte diese nicht übernehmen. Ich könnte diese nicht übernehmen.

Dignitas macht die letzten Stunden eines Menschen womöglich leichter... erträglicher. Wir sollten den Mitarbeitern ihre Aufgabe nicht noch schwerer machen, als sie schon ist.

Sonntag, 7. August 2011

Hilflos - 2 - 1. Kapitel

„Tut mir leid sie zu stören, Mr. Sanders“ erklang eine sanfte Stimme aus dem Hörer, „aber ich muss sie in die Zentrale bitten." Er erkannte Jessica, die Sekretärin vom Chef, "Leutnant Stefan Hauser wurde heute Nacht tot aufgefunden. Mehr darf ich ihnen leider nicht sagen. Ihr Abteilungsleiter hat umgehend eine Sitzung einberufen. Sie sollten so schnell wie möglich kommen“. Seine Gedanken spielten verrückt.


Mehr : http://schicksalsgeschichte.blogspot.com/


...ich werde ab und zu Kapitel meiner Geschichten auf dem Blog 'SchicksalsGeschichte' posten. Hier mal ein Anfang...

Montag, 1. August 2011

Hilflos -1- Epilog

Als er sich bewusst wurde, dass er nicht daneben geschossen hatte, liess er seine Waffe fallen und brach in Tränen aus. 
Er wollte schreien. 
Er wollte fluchen.
...er flüsterte... 
„...erschiess mich“

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Happy Birthday Switzerland!

Kleine Geschichtsstunde:
Der Legende nach wurde die ideologische Schweiz vor 720 Jahren gegründet. Sie erreichte ihre Ablösung vom heiligen römischen Reich (deutscher Nation) vor 512 Jahren und gründete schliesslich vor 163 Jahren den modernen Bundesstaat, wie wir ihn heute kennen.

Die Schweiz ist vielleicht nicht der geografische Mittelpunkt Europas (dieser ist, glaube ich, irgendwo in Litauen) und auch nicht der Welt, aber nichts desto trotz fanden viele wichtige, zentrale, historische Ereignisse in oder um unser Land statt. Die Schweiz ist ein ständiger Begleiter der Menschheitsgeschichte. Diese ganze Menschheitsgeschichte hat sie schliesslich dorthin gebracht, wo sie heute steht. Und wenn wir unsere Lage mit jener der restlichen Welt vergleichen, kann man durchaus von einer Erfolgsgeschichte sprechen.

Nun sind wir aber mitunter das talentierteste Land, wenn es darum geht, uns selbst schlecht zu reden. Einige nennen es Bescheidenheit, andere Skepsis... Grundsätzlich ist dies aber schon seit jeher eine Schweizer Eigenheit und genauso grundsätzlich hat uns auch diese Tugend dahin geführt, wo wir heute stehen. Über Sinn oder Unsinn dieser Tugend zu diskutieren ist müssig, also lassen wir das.
Heute nun ist aber der 1. August. Der Schweizer Nationalfeiertag. Unser Nationalfeiertag. Die Schweiz hat Geburtstag. Geburtstagskinder feiert man und lässt man hochleben. So sollten wir unsere Bescheidenheit mal für einen Tag beiseite schieben können.

Liebe Schweizerinnen, liebe Schweizer

Heute vor 720 Jahren sollen also diese drei mutigen Männer den Grundstein für eines der erfolgreichsten Länder der Geschichte gelegt haben. Mut, den die Vergangenheit unseres Landes immer wieder geprägt hat. Die besten Krieger Europas kamen damals aus unserem Land. Nach unserem Freiheitskrieg gegen Habsburg beherrschten viele Schweizer die Kampfkunst wie keine anderen Krieger und so kamen die teuersten, aber gleichzeitig auch die beliebtesten Söldner aus der Schweiz. Selbst der Papst, die damals wichtigste Person auf der Welt, konnte einzig und alleine durch die stärksten und geschicktesten Männer verteidigt werden. Und sie tun es immer noch. Man nennt sie "die Schweizergarde".

Nun haben wir aber seit 164 Jahren keine Kriege mehr geführt. Keine Schlachten mehr geschlagen. Eine beeindruckende Zahl. Eine stolze Zahl. Wir gelten heute als eines der friedlichsten Länder der Welt. Und wenn wir an einer Tradition festhalten sollen, so hoffe ich, dass es diese ist.
Wir haben uns für unsere Grösse perfekt in die heutige Welt eingebunden. Wir sind nie stehengeblieben, haben nie den Anschluss verloren. Wir haben aber auch nicht jeden gefährlichen Weg imitiert und haben uns keinen Gefahren ausgesetzt, welchen wir nicht standgehalten hätten. Wir können uns gewissen Risiken einfach nicht aussetzen mit unserer Grösse. Wir haben uns nicht feige durchgeschlichen, wie das viele behaupten, wir haben einfach unseren eigenen Weg genommen.
Wir sind allerdings keine "Insel", wir sind eine Oase.

Die Welt hat Probleme. Die Welt hat grosse Probleme. Wir als Teil dieser Welt haben die selben Probleme, aber heute, an unser aller Geburtstag, und sei es nur für diesen einen Tag, ist es legitim, zu sagen, dass wir ein gesundes Land sind. Ein starkes Land. Ein Land mit vergleichsweise wenig Problemen. Eine Oase.

Heute ist nicht Bescheidenheit angesagt. Heute lassen wir die Schweiz hochleben. Heute feiern wir uns selbst.

Und morgen, ja morgen suchen wir wieder die Haare in den Suppen. Morgen leisten wir uns wieder den Luxus, Probleme zu suchen, wo eventuell gar keine sind. Das ist unser Recht.

Seien wir glücklich, Schweizer zu sein. Ich bin dankbar. Ich fühle mich zuhause. In dieser Welt, auf diesem Kontinent und nicht zuletzt auch in diesem Land.

Jedes Land hat seine grossartigen Seiten. Heute aber ist der 1. August:

Heute ist der Tag der Schweiz.

Happy Birthday

Insidious

"...Doch dann, dann wird Insidious ein Horror- Film der Extraklasse. Schock- Effekt an Schock- Effekt. Eine sehr spannende Story. Überzeugende Schauspieler. Man will wegschauen, doch man kann nicht. Die Augen bleiben wie gebannt auf die Leinwand gerichtet, obwohl man nicht sehen will, was man glaubt, in Kürze zu sehen zu bekommen.."


Schicksalstester:  http://schicksalstester.blogspot.com

Freitag, 29. Juli 2011

Geschichten - Maitag -

"...Sie wurde übermannt, von ihrer grössten Schwäche, vom menschlichsten ihrer aller Gefühle. Von einer Mischung aus Melancholie und Sehnsucht. Es war keine Hoffnung mit dabei, es war einfach nur befriedigende Trauer, tragische Glückseligkeit. Sie verlor sich in Erinnerungen..."


http://schicksalsgeschichte.blogspot.com/


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Mittwoch, 27. Juli 2011

Trauer und Hoffnung. Allmend und Swissporarena.

Der 13. Juni 2009 war ein einschneidender Tag für jeden Luzerner Fussball- Fan. Die altehrwürdige Allmend wurde nach diesem Spieltag abgerissen.

Nun, mehr als 2 Jahre später, steht ein neuer Tempel. Ein Prachtstück von einem Fussballstadion. Wir Luzerner, wir, die wir bisher mit unserem Fussballclub mehr gelitten haben als die meisten anderen Vereine der Schweiz, sollen nun also in der modernsten Arena der Schweiz spielen? Irgendwie befremdend. Irgendwie kaum zu glauben.
Man kommt sich wohl vor, wie eine Familie aus ärmlichen Verhältnissen, die mit einem Lottogewinn nicht richtig umzugehen weiss. Doch, und da könnt ihr euch sicher sein, wir freuen uns alle gewaltig auf die Swissporarena.

Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, endgültig, ein für alle mal und absolut, Adieu zu sagen.

Im Exil in Emmenbrücke war es noch unwirklich. Wir wussten zwar, dass die Allmend nicht mehr steht, aber wir konnten es zumindest verdrängen. Der Ort war ein anderer. Die Umgebung unbekannt. Die Szenerie neu. Nun kehren wir zurück an den Luzerner Fussballbrennpunkt. Dort, wo einmal die Allmend stand. Nun können wir es nicht mehr leugnen.

Mit der Allmend ist nicht nur einfach ein Fussballstadion zerstört worden. Es sind auch viele Erinnerungen nicht mehr greifbar. Viele Bilder nur noch in unseren Köpfen abrufbar.
Die Swissporarena wird ebenfalls bieten, was man von einem Fussballstadion erwartet. Tore, Siege, Niederlagen, schöne und weniger schöne Pässe... Doch verschiedenes muss sich das neue Stadion noch erarbeiten. Die vielen Erinnerungen, das Gefühl der Heimat, den Platz in unseren Luzerner Fussballherzen.

Unsere Allmend war stark, sie war standhaft, über viele viele Jahre, sie war ein Ort voller Emotionen. Wir feierten darin unseren einzigen Meistertitel. Einen einzigen. Wir haben nur diesen einen. Wir haben ihn geholt, im Allmend- Stadion, dank dem Allmend- Stadion. In diesem Hexenkessel.

Unsere geliebte alte Allmend. Nun heisst es nicht auf wiedersehen, sondern alles Gute. Endgültig. Für immer. Lebe in Frieden, in der Ewigkeit unserer Erinnerung.

Montag, 25. Juli 2011

"FreundIn hinzufügen"

Ich wollte am Wochenende mal wieder sehen was die Tina* so treibt und besuchte ihr Facebook- Profil. Man kann sich vorstellen, wie überrascht ich war, als ich oben auf der Seite "FreundIn hinzufügen" las. Was erlaubt sich Facebook eigentlich. Hab ich sie nicht längst als Freundin hinzugefügt? Hab ich sie nicht längst in mein Leben eingeladen? Tiefer hineinblicken lassen als die meisten anderern meiner Freunde? Mir einfach meine Freunde zu löschen, geht ja gar nicht, Herr Zuckerberg! 


Mit der Zeit dämmert mir aber immer mehr, dass ich wohl von Tina höchstpersönlich gelöscht wurde. Aus ihrem Facebook- Profil. Aus ihrem Leben? Ich suchte Gründe, die mir Facebook mit Bestimmtheit nicht beantworten konnte. 
Ich überlegte mir also, was ich getan haben konnte, dass ich so feige und wortlos einfach gelöscht werden kann. Aus den Augen aus dem Sinn? Die Ergebnisse aus meinen Überlegungen bleiben hier mal unerwähnt (privat)


Es ist also einfach, Freunde zu löschen. Ein Klick. Vielleicht noch ein Zweiter zur Bestätigung. Ein Entscheid aus dem Affekt heraus reicht und man verliert sich, vielleicht für immer. Geschehnisse werden vergessen. Gemeinsam erlebtes verliert an Bedeutung. Wir brauchen keine Gespräche mehr. Keine Argumente. Wir können unsere Freunde löschen oder einfach hinzufügen. Wir verlieren somit aber auch die Chance uns zu verteidigen. Uns zu rechtfertigen. Eine Freundschaft aufzulösen ist ein beidseitiger Entscheid. WAR ein beidseitiger Entscheid.


Ich mochte Tina. Ich werde sie vielleicht wieder mögen, aber zurzeit kenne ich sie nicht. Zurzeit sind wir keine Freunde. Zurzeit ist mein Status "gelöscht". Zurzeit müsste ich eine Freundschaftsanfrage senden. 

Das Wort "Freund" wurde durch Facebook neu definiert. Das Wort "Freund" hat durch Facebook stark an Wert abgenommen... Freunde würde ich vermissen...

*Name (natürlich) geändert...

Sonntag, 24. Juli 2011

Eine zauberhafte Ära geht zu Ende! HARRY POTTER

Ein kurzer Ausschnitt aus meinem anderen Blog:


"Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass 'Trekkis' beispielsweise einfacher zufriedenzustellen sind als Potter- Fans. Sciencefiction ist Technik, ist kalt, ist ein Raumschiff in der unendlichen Dunkelheit des Weltalls. Fantasy- Fans brauchen Melancholie, brauchen Gefühle, eine Verbundenheit zu den Elementen, der Natur und den Tieren... sie sind sensibler...."


Der gesamte Blog:
http://schicksalstester.blogspot.com/

             

Donnerstag, 21. Juli 2011

Schöne Aussichten... SchicksalsSucher

Es war vor einigen Jahren, da wurde das schäbige Haus auf der anderen Strassenseite abgerissen. Es war ein Schandfleck für das Quartier.  Mit dem Abriss wuchs unsere Aussicht um gut und gerne das Dreifache von ca. 30 auf 90m. Und da trotz der klaren Qualitätssteigerung der Mietzins gleich geblieben ist, genossen wir den neuen Luxus.


Die Jahre gingen dahin, der Platz blieb ungenutzt und die Aussicht auf das nächstliegende, so so so weit entfernte Haus blieb bestehen. Man sah von allem mehr. Mehr Sonne, mehr Wolken, mehr Schatten, mehr Leben. Wie aber praktisch immer im Leben, verliert man den Bezug zu nicht selbstverständlichen Dingen, sobald sie über längeren Zeitraum vorhanden sind. 


Nun geisterten in den letzten Monaten Männer in orange über den Platz und massen. Sie massen was das Zeug hielt. Jedes Steinchen, jeden Grashalm. Und war ein Steinchen am nächsten Tag nicht mehr am gleichen Ort wie am Vortag, wurde es doch einfach nochmals gemessen. Ein Schelm wer denkt, wir hätten über Nacht jeweils etwas mit dem "steinchenverschieben" zu tun gehabt um den Baubeginn hinauszuzögern...


Und dann, ja dann meine lieben Freunde, dann kamen noch mehr Männer in orange. Sie brachten ihre Maschinen mit. Grosse Maschinen. Schwere Maschinen. Und vor allem: laute Maschinen. Unter diesen mächtigen Maschinen erzitterte die Erde (ohne Witz- wir bekamen eine schriftliche "Erdbeben- Warnung" zugesandt).


Nun müssen wir beobachten, wie unsere neu gewonnene Freiheit tagtäglich etwas mehr zubetoniert wird. Wie sie alle paar Tage um ca. 4 Meter schrumpft. Das Haus alle paar Tage um ca. 4 Meter wächst. Mit jedem Tag wird uns bewusster, dass...


...wir bald nicht länger die hässliche, durch gigantische Metallstützen gestützte Wand des (doch nicht ganz so so so weit entfernten) nächstliegenden Hauses betrachten müssen... dass alsbald eine schöne, neue Fassade die Aussicht schmücken wird. Mit etwas Glück findet die Wohnung gegenüberliegend der unsrigen ja sogar interessante Mieter, welche uns ab und zu eine reale Seifenoper bieten. 


Durch jede Veränderung wird einem Vertrautes, vielleicht sogar Geliebtes, genommen. Das Neue mag uns nicht auf Anhieb gefallen. Jedes unser aller Schicksale verbirgt seine Tücken, Unvorhersehbares. 


"Glück ist Talent für das Schicksal". Ein Zitat Novalis. Glück ist aber vor allem der Schlüssel zu einem selbstbestimmenden Schicksal. Glück ist nicht einfach nur Zufall. Glück hat jeder von uns. 


Theodor Fontaine ist sich im Übrigen sicher, dass "die Talente oft gar nicht so ungleich sind und die Unterschiede im Fleiss und im Charakter liegen". Der Charakter entscheidet im Endeffekt, wie viel Glück man hat. wie GLÜCKlich man ist. Glückliche Menschen erkennen ihr Glück, oder reden es sich, im Extremfall, halt ein. Wen interessiert es im Endeffekt, warum wir glücklich sind? Es gibt Fragen, die müssen nicht gestellt werden...


Wir erkennen unser Glück. Wir reden es uns ein. Wir lassen es uns einreden. In vielen Fällen klappt es. Wir sollten dankbar sein, dass wir unser Glück noch erkennen. 


Das Schicksal wird dein Leben entscheiden. Das Glück darin wird dein Leben sein. Suche es. Aber vor allem, finde es!

Mittwoch, 20. Juli 2011

Warum Edinburgh?

London! Dublin! Florenz! Liverpool! Rimini! Die Auswahl der erschwinglichen Reiseziele war nicht klein.

Für die meisten meiner Freunde war klar. London muss es sein. 'London ist DIE Stadt schlechthin.' 'London muss man gesehen haben.' 'London gefällt allen!' Tut mir leid Leute, aber damit disqualifiziert sich die englische Hauptstadt sogleich. 

London mag toll sein, aber London wirkt nicht die gleiche Anziehungskraft auf mich aus wie es Paris, New York oder Vancouver tun.
Ich muss meine Batterien wieder aufladen und dazu brauche jetzt keine pulsierende Weltstadt. Es wird nicht London. Nicht jetzt.

'Warum gerade Edinburgh?' Wurde ich einige male gefragt.

Warum nicht!

Kein Fragezeichen. Es ist keine Frage. Ich will keine Antwort. Es ist eine Antwort. Es ist meine Antwort auf eure Frage.

Ich kann es nicht genau begründen und will es auch nicht. Weder euch noch mir. Ich kann aber Vermutungen aufstellen...

Schottland ist ein Land der Mythen, der Geschichte, der Geheimnisse. Vielleicht deshalb. Vielleicht suche ich Magie; einen so unwirklichen Ort, dass ich nicht nur ein anders Land, sondern auch eine andere Welt entdecke. Eine Welt, in der wieder alles möglich ist, in der nicht die Nüchternheit des Alltags und der Hektik dem Leben allen Zauber nimmt. Ob ich dies in Edinburgh glaube zu finden? Nein, nicht wirklich. Aber vielleicht finde ich in den Highlands einen Ort, der mir diese magische Illusion für einige Stunden zu geben vermag.


Bloggen

Wie die meisten von euch wissen, schreibe ich gerne. Ein neuer Versuch, ab und zu über mein Leben zu bloggen....